Palermo – (multikulturelle) Metropole an den Grenzen Europas
Die sizilianische Hauptstadt am südlichen Zipfel Italiens ist für ihre Gegensätze bekannt. Neben bunten Märkten, belebten Vierteln und historischen Monumenten gehören auch lärmender Verkehr, sich stapelnde Müllberge und prekäre Arbeit zum palermitanischen Alltag.
Ausgezeichnet als Kulturhauptstadt und seit den 1980ern berühmt für die Anti-Mafia-Bewegung steht die Stadt seit einigen Jahren vor allem für ihren Widerstand gegen die restriktive italienische Migrationspolitik in den Schlagzeilen. Palermo wurde zum „sicheren Hafen“ für Geflüchtete und wandte sich ganz offen gegen die Abschottungspolitik des ehemaligen Innenministers Matteo Salvini, als dieser die Seenotrettung im Mittelmeer kriminalisierte und mit Polemiken gegen Migrant*innen auf sich aufmerksam machte.
Dabei ist Palermo selbst seit jeher durch eine bewegte Migrations- und Kulturgeschichte geprägt. Palermo ist „eine Stadt des Nahen Ostens in Europa“ und „Palermitaner*in ist, wer in Palermo lebt“, so Leoluca Orlando, der langjährige Bürgermeister der Stadt.
Gemeinsam wollen wir uns mit der Stadtgeschichte rund um Migration, widerständiger Stadtpolitik, anti-rassistischem Aktivismus und der Bedeutung „sicherer Häfen“ an den Grenzen Europas beschäftigen. Dafür werden wir in der Stadt auf Spurensuche gehen und mit Initiativen und Akteur*innen ins Gespräch kommen, um uns der Frage zu nähern, wie ein offenes Europa und eine Stadt der Aufnahme gestaltet werden können.
Termin: 12. - 18.5.2024
Ort: Albergo Athenaeum, Palermo
Kosten: 700 € (6 Ü/F, DZ), EZ-Zuschlag: 140 €, ohne Übernachtung: 420€
Partner: ver.di Bildungswerk Hessen e.V.
Seminarleitung: Philipp Hammer, Özge Özdemir
Seminarnummer: 202403